Im Februar 2004 bin ich von meinem argentinischen Freund Julio Sapollnik eingeladen worden, mich an folgendem Projekt zu beteiligen. Seine Idee war, mit Unterstützung des ”Collegium Musicum de Buenos Aires”, deren alte, unbenutzbar gewordene Musikinstrumente zu übernehmen, um sie an, zu diesem Projekt eingeladene Künstler zu verteilen. Die KünstlerInnen sollten versuchen, die Instrumente zu Kunstwerken zu verarbeiten. Die von Künstlerhand verarbeiten Instrumente ging danach zurück an Julio Sappollnik, der eine Präsentation all’ dieser Kunstwerke auf der internationalen Kunstmesse von Buenos Aires ”arteBA 2004” (19 - 25 Mai 2004, Stand E 22, Pabellón A de La Rural de Palermo) organisierte. Natürlich wurden die Arbeiten dort auch zum Kauf angeboten. Der Gesamterlös sollte dem ”Collegium Musicum” zugute kommen, denn die Schule brauchte dringend Geld zum Ankauf von neuen Musikinstrumenten.

Ich habe mir ein ”Charango” ausgesucht. Das Charango ist eine südamerikanische Gitarre, deren Unterseite aus dem Körper eines Gürteltieres hergestellt wird. Zuerst einmal habe ich es von seinen Gitarren-Saiten befreit. Danach habe ich es, auf seiner Gesicht-Seite, zweifarbig (blau und gelb), mit den sieben ersten Kleinbuchstaben und den ersten sieben Großbuchstaben unseres Alphabets besprüht. Zum Schluß erst fanden die ersten sieben Kleinbuchstaben und die ersten sieben Großbuchstaben aus meinem Alphabet auf dem Gitarrenhals Platz.

Wie Menschen, die auf einem Schiff stehen, stehen die Buchstaben auf dem Gitarrenhals. Das ”Charango-Schiff” scheint zu schwimmen oder sogar zu fliegen. Ein dünner, metallener Massiv-Messingstab, auf einer rostigen Eisenplatte, hält das Schiff in Position und auf Kurs. Dessen Fracht ist sehr wertvoll. Sie besteht aus Tönen, in Form der insgesamt 14 Musik-Noten a, b, c, d, e, f und g.

Der Titel dieses Arbeit lautet deshalb auch ”a,b,c,d,e,f,g”. Das Objekt wurde verkauft an eine spanische Kunstsammlerin, die es, nach der Messe, mit nach Spanien nahm.
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