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SpaceArt ArtSpace (Raumkunst Kunstraum) ist ein internationales, multimediales, multimaterielles, multikulturelles und virtuelles Kunstprojekt, mit Ausstellung, Installation und dreiwöchiger Dauer-Performance, an der Universität von Buenos Aires, Argentinien, dort an der FADU (Fakultät für Architektur, Graphik-Design, Film- Design, Video-Design und Stadtplanung, mit 15.000 Studenten), vom 30. September bis zum 18. Oktober 2002. Das gesamte Ausstellungsareal ist auf sieben Zentren konzentriert, fünf podestartige Tische, bestehend aus einem Fuß und einer aufsetzbaren Tischplatte, eine Bodeninstallation und ein Tisch mit vier Stühlen. Die ersten fünf Zentren sind fünf podestartige Tische. Jeder dieser Tische ist einem Arbeitsstoff, einem Material zugeordnet, mit dem ich gerne und besonders viel arbeite. Die fünf Materialien sind Papier, Metall, Kunststoff, Glas und Holz. Auf jedem Podest-Tisch liegt eine größere Menge übereinandergeschichteter und zu einem Turm aufgeschichteter, gleicher Objekte, die je einem der fünf Materialien zugeordnet sind. Die Objekte sind Fundstücke, sind Dinge, die vormals eine andere Funktion hatten, sind von mir beachtete, gesammelte, bewahrte und eingelagerte Readymades, dazu bestimmt zu einem späteren Zeitpunkt weiterverwendet und verarbeitet, recycelt und neu entdeckt zu werden. Bei diesen fünf Objektgruppen handelt es sich um 15 rötlich schimmernde Metalldraht-Schatullen, 23 Buchatrappen, 51 gegossene, blaue Weichplastik-Teile, 130 kleine, braune Glasfläschen und 37 Holzwürfel. An jedem Tag der Ausstellung werde ich die vier Materialtürme immer wieder anders aufschichten und umbauen, und so den Türmen, also meinen Zeichen, immer wieder ein neues Gesicht, eine neue Form, geben. Das sechste Zentrum ist eine, durch meinen Einfluß, sich ständig in Bewegung und Veränderung befindende Bodeninstallation, bestehend aus einer großen Masse an kleinen roten Kunststoff-Sombreros (Werbeverschlüsse für Tequila-Flaschen, hergestellt für den deutschen Markt), in einer Auflage von etwa 3.000 bis 4.000 Stück und einen naturfarbenen Holzpodest (40 x 40 x 100 cm). Die Masse kleiner, roter Kunststoff-Sombreros umfliesst ein helles, unbehandeltes Holzpodest, wie ein Fluß oder ein Meer einen Felsen. Wie eine große Flut umspielt diese Masse das Holzpodest, überflutet es und ergießt sich darüber. In einem ständigen Kampf wollen sich zwei unterschiedliche Materialien miteinander verbinden - und sie schaffen es doch nicht. Mit einem Besen werde ich jeden Tag der Ausstellung diese rote Kunstflut, in ihrem Fluss, beeinflußen und ihr dabei immer wieder ein neues Gesicht geben. Das siebte Zentrum entsteht in enger Zusammenarbeit mit dem argentinischen Architekten und Architektur-Professor Roberto Busnelli. Hier entsteht Luhs Worls-Game-Marathon The Virtual Room. Dieses letzte Zentrum besteht aus einem normalen Holztisch mit vier Stühlen. Auf dem Tisch liegen, auf einer spielfeldartigen Tischdecke, 50 verschiedenfarbige Kinder-Holzbausteine. Am Tisch sitzen 4 auswechselbare, geladene Gäste, die, während der Ausstellung, 7 Tage lang, mit den Holzbausteinen spielen, Türme bauen und Zeichen setzen. Über dem Tisch ist eine, mit einem Computer verbundene Videokamera angebracht, die, während des Zeitraumes dieser 7 Tage, ständig läuft und so jede Veränderung auf dem Tisch anzeigt. Dieser Videofilm wird live ins Internet gestellt. Geplant ist, daß zeitgleich an 10 anderen Orten in der Welt ebensolche Tische mit 4 Stühlen stehen werden, auch beobachtet von einer Videokamera. Erst beim Start des Spiels werden wir wissen, wieviel und welche anderen Spielorte tatsächlich mitmachen werden. Die eingeladenen Orte sind: - New York, U.S.A., - Mailand, Italien, - Kunsthochschule, Kassel, Deutschland, - Universität von Santiago, Chile, - Universität ITESO von Guadalajara, Mexico, - Universität von Chongqing, China, - Universidado Lusófona von Lissabon in Portugal, - die Akademie der Künste von Helsinki, Finnland, - die Akademie der Künste von St. Petersburg, Russland, - die Universität TUST von Ulaan Bataar, Mongolei. Auch hier werden 4 auswechselbare, geladene Gäste sitzen, vor sich auf dem Tisch die gleichen 50 Holzbausteine. Auch die Videofilme von diesen Spieltischen werden live ins Internet gestellt. Das heißt, für den Zeitraum von 7 Tagen wird eine sogenannte Dauer-Videokonferenz zwischen den Orten entstehen. Jeder Spielort ist dann - virtuell gesehen - einer der Eckpunkte oder Eckpfeiler eines imaginären Raumes auf unserer Weltkarte. Seine Seiten und Begrenzungen sind die Live-Verbindungen zwischen den Eckpfeilern. Kommuniziert wird, zwischen den Spielern an den Spielorten, sprach- und tonlos. Nur das ständige Spielen und Bauen mit den Holzbausteinen wird andauernd weitervermittelt. Im Umfeld eines jeden der Spieltische sind mehrere kleine Monitoren installiert. Auf diesen beobachten die Spieler, und auch die Gäste und Besucher des Projektes, die Veränderungen an den anderen Tischen und reagieren mit dem Bau ihrer Türme auf die Turmbauarbeiten an den anderen Spielorten. Eine Art Frage und Antwort-Spiel zwischen den Spieltischen entsteht. Luhs World-Game-Marathon schafft einen virtuellen Raum, der für sieben Tage existent sein wird. Er besteht durch seine Eckpfeiler. Der Raum beweist sich selbst! An jedem Standort gibt es vier Hauptspieler. Sie sind die Hüter und die Wächter des Spiels. Die Hauptspieler delegieren die anderen Spieler, die für sie das Spiel fortsetzen. Es dürfen immer nur vier Spieler gleichzeitig an einem Spieltisch sitzen. Die sieben Tage von The Virtual Room sind zwischen dem 30. September und dem 6. Oktober 2002. |
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